Von Colunga nach
Santiago de Compostela

Pilgertour 2003
auf dem Camino del Norte

Spanienkarte - Tour 2003

Camino del Norte - Pilgertour 2003

Einführung

Ab Oviedo führten die frühesten Pilgerfahrten auf dem ersten Jacobsweg über Lugo nach Santiago de Compostela, (daher Camino de Santiago Primitivo). Bei Palas de Rei stößt dieser alte Weg auf den Camino Francés. Der Küstenweg aber zweigt kurz hinter

Villaviciosa bei Grases/Casquita Richtung

Gijón ab (alte Römerstadt, Universitätsstadt). Danach geht es über

Avilés (Baudenkmäler aus dem Mittelalter),

Cudillero und Luarca (schöne terrassenförmig angelegte Hafenorte) bis

Navia und danach alternativ über

Vegadeo oder Ribadeo (Santa Maria del Campo Konvent, 14. Jh.) durch

Vilanova de Lourenzá (Benediktinerkloster aus dem Jahr 969) nach

Mondoñedo (Bischofsstadt mit Kathedrale).

Ab Ribadeo sind wir dann auf dem Camino Norte. Die weiteren Stationen sind noch

Vilalba (Parador im mittelalterlichen Turm),

Baamonde (Jacobuskirche),

Sobrado dos Monxes (Kloster aus dem 10. Jh.) und

Arzúa, wo es auf dem Camino Francés nach Santiago geht.

Markierung, Planungshilfen und Unterkünfte

In der Provinz Gipuzkoa folgte der Weg zumeist der rot-weißen Markierung des Küstenwanderweges; gelegentlich gab es auch gelbe Pfeile. In Bizkaia gab es gelbe Pfeile, allerdings lückenhaft. Diese Markierung endete am Rand von Bilbao. Danach in Kantabien war der Camino praktisch nicht markiert, was sich jedoch von Jahr zu Jahr ändern kann. Eine durchgängig verlässliche Markierung setzte auf der Brücke über den Ria Tina Mayor bei Unquera, beim Überschreiten der Grenze nach Asturien, ein und reichte bis Santiago de Compostela. Das heißt nicht, dass man sich deshalb nicht doch einmal verlaufen kann. Um den Weg nun nicht zu verfehlen, möchte ich folgende Hilfen empfehlen:

Kasper, Michael: Küstenweg (Outdoor-Handbuch, Bd. 71, Nordspanien: Jacobsweg Küstenweg) und die Michelinkarten 441 und 442, 1:400000 zur besseren Übersicht.

Im Übrigen habe ich meine Erfahrungen auch auf diesem Abschnitt in einem Pilgerbericht niedergelegt: Auf dem Camino del Norte, Pilgertour 2003, 32 Seiten, Din. A 5.

Die Wahl der Unterkunft ist zunächst einmal Geschmacksache. Meine Frau und ich haben uns in der Regel einfache Hostals gesucht. Nur in Bilbao sind wir in die dortige, sehr moderne und gut geführte Jugendherberge gegangen.
Auf pilgertaugliche Übernachtungsmöglichkeiten wird im eben genannten Outdoor-Handbuch hingewiesen.
In Kantabrien kommen in der Regel nur Hotels, Hostals und Pensionen in Frage. Dagegen bieten Asturien und Galicien eine Reihe von Pilgerherbergen. Über die Hotels, Hostals und Pensionen gibt es bezogen auf die Provinz bzw, Region entsprechende Verzeichnisse, die einerseits bereits in Deutschland in spanischen Reisebüros oder Fremdenverkehrsämtern, andererseits in den Touristeninformationen vor Ort erhältlich sind.

Die hier skizzierte alternative Pilger-Route ist verhältnismäßig wenig frequentiert, also nur etwas für Pilger, die das Alleinsein dem Pilgerbetrieb auf dem Hauptweg vorziehen.

Die beiden vorgenannten Pilgerberichte sind bei mir gegen Einsendung von 5 € erhältlich.

Beschreibung der Pilgertour

Colunga - Santiago de Compostela

Zeitraum der Pilgertour: 16.06.2003 - 07.07.2003
Streckenname: Camino del Norte (zeiter Teil)
Gesamtanzahl der Etappen: 14 Stück
Gesamtlänge der Strecke: 431,8 km

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1. Etappe Colunga - Villaviciosa

Datum: Dienstag 17. Juni 2003
Länge der Etappe: 21 km

Zwischenstationen: Puente Aguera - Busto

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Die Markierung der Etappe ist ausgezeichnet. Die Landschaft erinnerte uns an den Schwarzwald. In Prieska besichtigen wir die Kirche San Salvador von 921 mit teilweise gut erhaltenen präromanischen Wandgemälden. In Sebrayo machten wir an der Pilgerherberge Siesta. Villaviciosa ist ein idealer Etappenort mit guter Infrastruktur. Empfehlenswert die schönen Kirchen und die Cidreria „Rex“, wo man sich den landestypischen Cidre hervorragend munden lassen kann.

2. Etappe Villaviciosa - Gijon

Datum: Mittwoch 18. Juni 2003
Länge der Etappe: 30 - 35 km

Zwischenstationen: Amandi - Peon - Somio

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Nach der ersten Sehenswürdigkeit, der Kirche von Amandi, erreicht man in Grases/Casquita die Weggabelung nach Oviedo einerseits und Gijón andererseits. Mittlerweile quert die neue Autobahn die Pilgerroute. Entweder ist die Pilgerroute neu markiert oder man bleibt auf der VV 10 und geht an einer Kreuzung Richtung Pedroso. Über Peón und El Curbiello erreicht man Gijón über die N 632 vorbei an der Universität. Im Zentrum gibt es einige schöne Kirchen und die Touristeninformation. Wir besuchten auch die reizvolle Strandpromenade mit der Kirche San Pedro.

3. Etappe Gijon - Aviles

Datum: Donnerstag 19. Juni 2003
Länge der Etappe: 28 km

Zwischenstationen: Prendes - Candas - Regueral

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Diese Etappe geht viel durch die Stadt und durch Industriegebiet. Als die Markierung endete, half uns die Frage nach dem Monte Areo weiter. Später folgten wir der AS 19 bis Aviles, wo wir direkt hinter dem Bahnhof ein gutes Hotel fanden. Aviles hat einen shr schönen Stadtkern mit mittelalterlichen Kirchen und Gebäuden. In der Bar unseres Hotels entdeckten wir unseren ersten Santiago (zwischen zwei Cognacflaschen).

4. Etappe Aviles - Cudillero

Datum: Freitag 20. Juni 2003
Länge der Etappe: 30 km

Zwischenstationen: St. Maria del Mar - Carcedo - Muros de Nalon

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In Piedras Blancas muss man etwas aufpassen, um den Weg nicht zu verlieren, wegen der engen Richtungswechsel. Über Carcedo und Soto del Barco (hier machten wir Siesta am Kirchplatz) geht es Richtung Muros de Nalón. Für die Überquerung der Brücke über den Nalón braucht es starke Nerven – aber toll. Später geht es durch dichtes Grün über El Pito zum traumhaft schönen Hafenort Cudillero. Über dem Altar der Kirche San Pedro entdeckten wir einen Santiago Matamorus.

5. Etappe Cudillero - Luarca

Datum: Samstag 21. Juni 2003
Länge der Etappe: 37 km

Zwischenstationen: Novellana - Cadavedo - Barcia

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Es gibt zwar auch einen markierten Pilgerweg, aus verletzungsbedingten Gründen nahmen wir jedoch die N 632. Beeindrucken und beängstigend zugleich empfanden wir die mehrfachen bis zu 750 m langen Brückenpassagen mit sagenhaften Ausblicken ins Land und zum Meer. Luarca ist fast ebenso schön wie Cudillero, mit einem hübschen Hafen. Die Kirche war leider geschlossen.

6. Etappe Luarca - Navia

Datum: Sonntag 22. Juni 2003
Länge der Etappe: 23 km

Zwischenstationen: Otur - Tox - Pinera

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Hinter Luarca führt der Weg an einer Santiago-Kapelle vorbei. Die Markierung machte Zicken, dennoch erreichten wir Villapedre wo die Kirche einige Santiagos beherbergt. Navia liegt an dem gleichnamigen Fluss, der sich hier zu einem breiten Meeresarm öffnet.

7. Etappe Navia - Castropol

Datum: Montag 23. Juni 2003
Länge der Etappe: 30 km

Zwischenstationen: Cartavio - La Caridad

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Diese Etappe verläuft durch grünes Land, unterwegs mit interessanten Pilgerwegmarkierungen in Form des Santiago Ritterkreuzes. Unterwegs muss man sich ein paar Mal entscheiden wohin man sich wendet. Vernünftigerweise Richtung Ribadeo. Aber auch Castropol geht in Ordnung, ein Schmuckstück an sich, mit Blick auf den Ria de Ribadeo mit der Brücke nach Ribadeo.

8. Etappe Castropol - Vegadeo

Datum: Dienstag 24. Juni 2003
Länge der Etappe: 10 km

Zwischenstationen: Salave - Serantes

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Diese Kurzetappe diente uns als Ruhetag. Gelegenheit, das schöne Castropol zu besichtigen. Vegadeo ist ein ganz normales spanisches Örtchen.

9. Etappe Vegadeo - Mondonedo

Datum: Mittwoch 25. Juni 2003
Länge der Etappe: 36 km

Zwischenstationen: Reinante - Villamar - Vilanova

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Für die lange Etappe nahmen wir die Landstraße. Gelegentlich kreuzten wir den Camino, was wir anhand der Pilgermarkierung erkannten. Durch Trabada und über die „Alto da Cadeira“ mit der Ermita de San Marcos erreichten wir Lourenza mit seinem Benediktinerkloster aus dem Jahr 969 und Klosterkirche aus dem Jahr 1732, deren Fassade der Kathedrale von Compostela nachgebildet ist. Über den Camino ist Mondoñedo nicht mehr weit. Hier gibt es die Kathedrale Santa Maria aus dem 13. Jht. mit einem Convent und eine Jacobuskirche mit unserem Heiligen - Touristenort.

10. Etappe Mondonedo - Vilalba

Datum: Donnerstag 26. Juni 2003
Länge der Etappe: 35 km

Zwischenstationen: Gontan - Abadin - Goiriz

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Von der Landschaft war wegen des Nebels die ersten Stunden nichts zu sehen. Die Markierung ließ Wünsche offen. Der Weg führt durch Gontan und über romanische Pilgerbrücken in Castromayor und Martiñan. Goiriz hat eine Jacobuskirche bei einem neugotischen Friedhof. Die Pilgerherberge in Vilalba überließen wir gerne den 50 spanischen Jugendlichen und deren Beteuern. Vilalba beeindruckt durch seine Marienkirche und einen Parador in einem Wehrturm aus dem 15. Jht.

11. Etappe Vilalba - Baamonde

Datum: Freitag 27. Juni 2003
Länge der Etappe: 20 km

Zwischenstationen: Alba - Torre

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Unterwegs gab es viele Hunde. In Alba erneut ein neugotischer Friedhof. Baamonde besteht zunächst aus der Pilgerherberge und dem Motel. Später entdeckten wir die Jacobuskirche und ein Regionalmuseum.

12. Etappe Baamonde - Sobrado

Datum: Samstag 28. Juni 2003
Länge der Etappe: 35 km

Zwischenstationen: Roca - Mariz - Cruces

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Die Gerüchte über die Etappenlänge sind unrealistisch. Die Straße entlang über Guitiriz, Mariz und Cruces ist teilweise mit gelben Pfeilen markiert, also Camino. Mariz hat eine Jacobuskirche. Sobrado besteht fast nur aus seinem beeindruckenden Kloster – Besichtigung für Pilger frei.

13. Etappe Sobrado - Arzua

Datum: Sonntag 29. Juni 2003
Länge der Etappe: 22 km

Zwischenstationen: Boimorto - Villadavil

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Über die LC 232 durch Corredoidas und Viladavil ist Arzúa mittags erreicht. Damit endet der Camino del Norte. Jetzt ist man auf dem Camino Francés. Das merkt man auch direkt an der Zahl der Pilger und Andenkenläden.

14. Etappe Arzua - Santiago de Compostela

Datum: Montag 30. Juni 2003
Länge der Etappe: 37 km

Zwischenstationen: Calle - Empalme - Amenal - Monte do Gozo

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Die letzten 36,5 km sind wie eine Pilgerspurrille. Stationen sind Santa Irene, Pedrouso, Labacolla, San Marco und Monte do Gozo. Bei schönem Wetter sollte man die Strecke ab Monte do Gozo genießen und sich von der Kathedrale in Santiago de Compostela wie von einem Magneten anziehen lassen, mit immer stärker werdendem Sog, bis der überwältigende kirchliche Raum einen wie ein riesiger Schoß umfängt und alle Mühen des Pilgerns vergessen macht.